TCO Remote Download

Inhaltsübersicht

Welche Fragen werden auf dieser Seite beantwortet?

  • Was ist ein Tachograph?
  • Wie arbeitet ein digitaler Fahrtenschreiber?
  • Wie wird das EG-Kontrollgerät im Zusammenhang mit Fahrer/Transportunternehmen genutzt?
  • Welche Vorteile bietet der TCO Remote Download?

Digitaler Tachograph

Das EG-Kontrollgerät, auch (digitaler) Tachograph oder Fahrtenschreiber genannt, wurde im Jahr 2006 mit der Verordnung (EG) 561/2006 für alle Neufahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht einschließlich Anhänger von über 3,5 Tonnen zur Pflichtausrüstung. Über eine Chipkarte, die so genannte Fahrerkarte, identifiziert sich der Fahrer am EG-Kontrollgerät. Daneben werden auf dieser Fahrerkarte die

  • Lenk-,
  • Arbeits-,
  • Bereitschaft- und
  • Ruhezeiten des Karteninhabers für maximal 28 Tage gespeichert.

Arbeitsweise eines digitalen Fahrtenschreiber

Das Kontrollgerät selbst archiviert in einem versiegelten Speichermodul (dem so genannten Massendatenspeicher) über maximal 365 Tage die Lenk-, Arbeits-, Bereitschaft- und Ruhezeiten des jeweiligen Fahrers. Weiterhin werden die gefahrenen Geschwindigkeiten innerhalb der letzten 24 Stunden in Sekundenschritten im Tachographen für eventuelle polizeiliche Kontrollen gespeichert. Geschwindigkeitsüberschreitungen werden dauerhaft im Massendatenspeicher festgehalten.

Quelle: obs/Continental Aftermarket GmbH

Handling der Daten des Tachographen

Um Datenverluste im Kontrollgerät zu vermeiden, sind die Fahrzeugbetreiber angehalten, den Massendatenspeicher alle 3 Monate auszulesen. Danach sind die Daten im Unternehmen auszuwerten und mindestens ein Jahr zu archivieren. Zum Auslesen der Massendaten muss bei Kontrollgeräten der ersten Generation ein Downloadkey in eine entsprechende Schnittstelle in der Gerätefront eingeführt werden.

TCO-Remote Download in der Übersicht:

  1. Authorisierung des Fahrers im digitalen Tachographen über die Fahrerkarte
  2. Authorisierung des Unternehmens über die Unternehmenskarte
  3. Auslesen der gespeicherten Daten des Massenspeichers durch das Telematik-System
  4. Senden der Daten über die Mobilfunkverbindung vom Telematik-System an die „Zentrale“
  5. Archivierung der Informationen im Unternehmen

Nach Stecken der so genannten Unternehmenskarte –die den Zugriff auf die Daten im Gerät erst autorisiert- kann der Massendaten-Download auf den Downloadkey erfolgen, was aufgrund umfangreicher Sicherheits- und Verschlüsselungsprozeduren z.T. über 30 Minuten dauern kann. Gerade bei größeren Fuhrparks ist es daher eine aufwändige und logistisch anspruchsvolle Aufgabe, bei allen Fahrzeugen –die z.T. im Fernverkehr oftmals wochenlang unterwegs sind- den regelmäßigen Massendatendownload zu gewährleisten.

Kontrollgeräte der neueren Generation bieten daher eine weitere Schnittstelle, die es ermöglicht, die Authentifizierungsdaten von einer im Unternehmen in ein Lesegerät gesteckten Unternehmenskarte über ein Telematiksystem dem Kontrollgerät im Fahrzeug zuzuführen und die Massendaten dann auf dem umgekehrten Weg über das Telematiksystem in die Zentrale zu übermitteln und dort zur weiteren Auswertung und Archivierung als Datei abzulegen. Bei diesem Verfahren spricht man vom „Remote Download“.

Die Daten der Fahrerkarte sind mindestens alle 28 Tage auszulesen und ebenfalls im Unternehmen zu archivieren.

Typische Telematiksysteme bieten daher den Remote Download sowohl für die Massendaten wie auch für die Fahrerkartendaten an. Dabei übernehmen die Telematiksysteme oftmals auch „Erinnerungsfunktionen“, siehe nachfolgende Abbildung.

Quelle: Funkwerk eurotelematik GmbH

Der Vorteil dieser Art des Auslesens („TCO Remote Download„) ist, dass ein Unternehmen signifikant an Zeit und organisatorischem Aufwand spart, indem das Gerät „remote“, also aus der Ferne, die Daten ausliest und per Telematik-System überträgt.

Nach wie vor ist das Auslesen vor Ort im Unternehmen aber immer noch eine weitere probate Möglichkeit die Archivierung konform mit den bestehenden Regularien durchzuführen.