Navigation

Inhaltsübersicht

Welche Fragen werden auf dieser Seite beantwortet?

  • Wie versteht sich Navigation im Kontext der Telematik?
  • Welche Anforderung gibt es an die Navigation im Flottenverkehr?
  • Welche Kriterien sind relevant für eine Navigationssoftware für Nutzfahrzeugflotten?

Navigation im Kontext der Telematik

Navigationsgeräte für Kraftfahrzeuge haben sich völlig unabhängig von der Telematik entwickelt und gehören auch nach der „reinen Telematikdefinition“ (im Sinne einer bidirektionalen Datenkommunikation zwischen einem Bordrechner und einer Zentrale) nicht zur Telematik, weil Navigationsgeräte nur GPS-Signale empfangen, aber selbst keine Signale aussenden. Da aber sowohl Navigationsgeräte wie auch Telematikbordrechner sowohl einen GPS-Empfänger wie auch ein Display zur Informationsdarstellung benötigen, lag es nahe, beide Systeme zu verschmelzen.

In heutigen Telematiksystemen für das Flottenmanagement findet man daher die Navigation als eine Funktion von vielen. Weitere nützliche Synergien ergeben sich insbesondere, wenn die Navigation (=Zielführungsfunktion) aus den anderen Telematikfunktionen Adressinformationen direkt übernehmen kann. So kann beispielsweise eine Adresse, die das Fahrzeug gemäß übertragenem Transportauftrag anzufahren hat, direkt zur Berechnung der Route benutzt werden, ohne dass der Fahrer die Zieladresse nochmals manuell eingeben müsste.

Quelle: Funkwerk eurotelematik GmbH
Quelle: Funkwerk eurotelematik GmbH

Anforderung an die Navigation im Flottenverkehr

Während es bei der Planung einer Route für PKW Fahrzeuge bis auf die vom Benutzer einstellten Präferenzen (z.B. schnellste versus kürzeste Strecke) kaum Restriktionen gibt, müssen bei der Routenplanung für LKW weitere Aspekte berücksichtigt werden. Je nach Größe und Gewicht des LKW können Routen mit zu niedrigen Tunnel- oder Brückendurchfahrthöhen, oder Brücken, deren Gewichtsgrenze der LKW überschreitet, nicht befahren werden. Zudem können zu schmale Straßen oder solche, die nur für PKW zugelassen sind, nicht für LKW Routen verplant werden. Die für Telematikbordrechner im LKW benötigte Kartendatenbasis muss diese Restriktionen enthalten. Man spricht dann auch von der „Truck Navigation“.
Eine wichtige Information aus der Routenführung ist die ETA (Estimated Time of Arrival), die ein Navigationsgerät laufend berechnet und dem Fahrer anzeigt. Für die Überwachung der Transportaufträge ist diese Information auch für den Disponenten sehr hilfreich, daher sollte das Telematiksystem in der Lage sein, den ETA-Wert regelmäßig vom Fahrzeug an die Zentrale zu senden und dort zusammen mit anderen Informationen des jeweiligen Fahrzeugs anzuzeigen.

Aufbau der Navigationskomponente

Im Regelfall nutzt der Anbieter einer Navigationssoftware folgende Struktur:

  • Nutzung von bestehendem Kartenmaterial eines externen Anbieters
  • Verarbeitung des Kartenmaterials durch die Navigationssoftware

Bei der Verarbeitung des Kartenmaterials, das ein Hersteller nutzt, unterscheidet sich die Qualität der späteren Applikation wesentlich dadurch, wie die Karten verarbeitet und mit Zusatzinformationen versorgt werden und wie letztendlich die Route berechnet wird. Der Software-Hersteller sorgt dabei für die wesentlichen Informationen über:

  • Durchfahrtshöhe und -breite
  • Gewichtsbeschränkungen
  • Durchfahrtserlaubnis (Maut, „Stadtgebiet“, Regelung für Sondertransporte wie Gefahrstoffen,…)
  • Aktuelle Straßenlage (Witterungsbedingte Befahrbarkeit, Verkehrlage,…)

Kriterien für die Truck Navigation

Folgende Punkte sollten deshalb für die Auswahl einer Navigationssoftware für die Nutzung im Flottenbetrieb im Unterschied zur privaten Nutzung im PKW beachtet werden:

  • „Herkunft“ des Kartenmaterials (aus qualitativer Sicht)
  • Aktualisierung der Karten (Regelmäßigkeit von Kartenupdates)
  • Branchenbezogene Nutzungsinformationen (Durchfahrtshöhe, Zulassung von Sondertransporten,  usw.)
  • Einbindung aktueller (Verkehrs-)Informationen